Andrew Bick

School studies, new work and selected works. 1993 Onwards
Mar 1 — May 12, 2012
von Bartha, Basel

Für Andrew Bick (*1963 in Cole­ford, Eng­land, lebt und arbeitet in Lon­don) ist die Auseinan­der­set­zung mit und die Ken­nt­nis der Malereigeschichte, und dabei beson­ders der abstrak­ten geometrischen Malerei und der kon­struk­tiven Kunst des 20. Jahrhun­derts, eine zen­trale Voraus­set­zung, um an eben jene Tra­di­tio­nen anzuknüpfen und um sie pro­duk­tiv weit­erzuführen. Es ist daher berechtigt zu be–haupten, dass Bick ein min­destens ebenso begabter und intel­li­gen­ter Kun­sthis­toriker wie Kün­stler ist. So hat er schon mehrfach Ausstel­lun­gen kuratiert, etwa «The Con­ver­sa­tion» (von Bartha Col­lec­tion, 2011), «Con­struc­tion & its Shadow» (Leeds Art Gallery 2010/2011) oder «Sight Map­ping» (Sala Rekalde, Bil­bao, GoMA, Glas­gow, Kon­sthallen Bohus­lans Museum, Udde­valla, 2002/2003), zudem ist er als Dozent an der Kingston Uni­ver­sity in Lon­don tätig. Aus einer fundierten Ken­nt­nis der Kun­st­geschichte schöpft Andrew Bick die Frei­heit, um seine eige­nen abstrak­ten Bilder zu malen. Frei­heit auf der Basis von Wis­sen und einer engen Auseinan­der­set­zung mit der Tra­di­tion bedeutet für ihn, gle­ichzeitig ana­lytisch und intu­itiv arbeiten zu kön­nen. Die Ausstel­lung «School Stud­ies, new work and selected works. 1993 onwards» in der von Bartha Garage bietet einen umfassenden Überblick über Andrew Bicks Schaf­fen der let­zten rund 20 Jahre, mit beinahe 30 Bildern und 40 Zeich­nun­gen. Wichtige ältere Arbeiten – teil­weise aus bedeu­ten­den Pri­vat­samm­lun­gen – wer­den an ver­schiede­nen Stellen neueren Werken gegenübergestellt. Auf diese Weise soll ein beson­derer Fo–kus auf die Entwick­lung des Kün­stlers gelegt wer­den, der inner­halb der jün­geren Gen­er­a­tion von abstrak­ten Malern in Eng­land eine führende Rolle ein­nimmt und der seit 1993 mit grösster Präzi­sion und schar­fem Ver–stand an einem äusserst strin­gen­ten Werk arbeitet, das den­noch eine klare Entwick­lung erken­nen lässt. So sind die neuesten Arbeiten nicht mehr als tiefe Schach­telsek­tio­nen konzip­iert. Dadurch hat sich der Fokus von Andrew Bick kom­plett auf den frontalen Bere­ich des Bildes ver­lagert. Momente des Hin­durch­blick­ens durch Schichten sind neuerd­ings zum Teil block­iert oder völ­lig ver­dunkelt und es kom­men neue, zusät­zliche Wider­sprüche ins Spiel, so dass der Teil des Bildes, der optisch auf­grund seiner Farbtem­per­atur oder der Ver­wen­dung einer Quasi-Perspektive am weitesten ent­fernt sein sollte, plöt­zlich das physisch näch­st­gele­gene Ele­ment ist, weil es sich um die dick­ste Schicht der Enkaustik handelt.